70 Jahre Volksaufstand in der DDR

Am 17. Juni 2023 jährt sich der Volksaufstand in der DDR im Jahr 1953 zum 70. Mal. Für den Freistaat Sachsen ist dieser Jahrestag Anlass, an das historisch bedeutsame Datum und die damaligen Ereignisse zu erinnern, vor allem an den Mut der Menschen, die damals gegen die SED-Diktatur auf die Straße gingen.
Mit Blick auf den 70. Jahrestag geht es darum, historische Erinnerung mit aktuellen Fragestellungen und Geschehnissen in Europa zu verbinden. Dies gilt insbesondere für Themen rund um den Begriff der Freiheit und die Sehnsucht nach ihr, die die Menschen in der DDR damals und die Menschen in vielen Teilen der Welt heute verbindet.
Verschiedene Institutionen planen in diesem Zusammenhang Vorträge, Diskussionen und andere Veranstaltungen. Um die öffentliche Wahrnehmung für den Gedenktag zu erhöhen, die historische Bedeutung des Volksaufstands zu verdeutlichen und auf Veranstaltungen hinzuweisen, hat die Staatskanzlei eine Wort-Bild-Marke entwickeln lassen. Damit kann der Zusammenhang verschiedener Veranstaltungen ausgedrückt und ein gewisser „Wiedererkennungseffekt“ erzielt werden. Es handelt sich dabei auch um einen Beitrag, die Erinnerungskultur zu intensivieren, um Geschichte zu vermitteln und erlebbar zu machen.

Die „Mitgebrachten“? Generation „PostOst“?

Die namentlichen Zuschreibungen für die Kinder- und Nachfolgegeneration der nach Deutschland übergesiedelten Russlanddeutschen sind ebenso vielfältig wie sie nur begrenzt dafür geeignet sind, die besonderen Erfahrungen dieser Menschen zu fassen. Einer anderen Gruppe geht es ähnlich: den Menschen, die als Kinder und Jugendliche das Ende der DDR und die darauffolgende Transformationsphase miterlebt haben.

Die Tagung am 3. Oktober 2022 in Detmold möchte erstmals Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Lebenserfahrungen von „Aussiedlerkindern“ und „Wendekindern“ untersuchen und diskutieren. Dabei sollen Angehörige dieser Generationen selbst zu Wort kommen, die – im Gegensatz zu ihren Eltern und Großeltern – ihre Sprache(n) gefunden haben. Sie artikulieren ihre eigenen Lebensvorstellungen in Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik.

Mit Vorträgen, Podiumsgesprächen und Workshops im World-Café-Format möchten wir Erfahrungen, Perspektiven und Wünsche gemeinsam mi Journalisten, Wissenschaftlern, Politikern und Vertretern aus Wirtschaft und Verbänden diskutieren. Die Tagung richtet sich gezielt an ein junges Publikum, wobei alle Generationen willkommen sind.

Der Tag der Deutschen Einheit stellt eine entscheidende Wegmarke für die Lebensgeschichten der Nachfolgegenerationen dar und unterstreicht als Veranstaltungstermin die gesamtdeutsche Bedeutung unseres Konferenzthemas.

Das vollständige Veranstaltungsprogramm sowie ein Faltblatt zum Herunterladen finden Sie auf unserer Projektwebseite:

https://deutsche-gesellschaft-ev.de/veranstaltungen/konferenzen-tagungen/1494-postost.html

Um Anmeldung wird bis zum 1. September 2022 gebeten. Bitte melden Sie sich unter der Angabe von Name, Geburtsdatum, Adresse und ggf. institutioneller Verbindung per E-Mail an. Die Tagung wird gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, dem Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte, dem Kulturreferat für Russlanddeutsche und dem Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa – IKGN e. V.

Wir verfügen über ein sehr begrenztes Budget an Reisekostenzuschüssen für Teilnehmer. Bitte geben Sie in Ihrer Anmeldung an, wenn Sie dieses ggf. in Anspruch nehmen möchten.

Dr. Vincent Regente, Leiter Abt. EU & Europa, Tel.: 030 88412 288, vincent.regente@deutsche-gesellschaft-ev.de

Grenzturm Heinersgrün

Ein unmenschliches Bauwerk – Grenzturm in Heinersgrün/Vogtland

Am 13. August 2022 jährt sich der Bau der Berliner Mauer zum 61. Mal. Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Nancy Aris, erinnert aus diesem Anlass an das Leid, das die deutsche Teilung für die Menschen in Ost und West brachte. Fast 30 Jahre lang teilte die Mauer Berlin und die beiden deutschen Staaten. Als Symbol von Unfreiheit prägte sie eine ganze Epoche. Generationen litten unter ihr und den Folgen der deutschen Teilung. An der Mauer zerbrachen berufliche Karrieren und Lebensträume, Freundschaften und Familien. Den Versuch, den Todesstreifen zu überwinden, bezahlten mindestens 140 Menschen mit dem Leben. Mittlerweile ist die Mauer Geschichte: die friedliche Revolution brachte sie zu Fall, genauso wie das Regime, das sie errichten ließ.

„Auch heute – mehr als drei Jahrzehnte später – bleibt es wichtig, die Erinnerung an die deutsche Teilung und deren Folgen wach zu halten, ihrer Opfer zu gedenken und das Moment der friedlichen Selbstermächtigung im Herbst ‘89 zu würdigen. Historische Bauwerke spielen hierbei eine große Rolle, denn sie sind die sichtbaren Zeichen einer vergangenen Epoche im Heute. Sie wecken Neugier, provozieren Fragen. Deshalb begrüße ich es sehr, dass einer der letzten Grenztürme in Sachsen im vogtländischen Heinersgrün baulich ertüchtigt wird und bald als öffentlich zugänglicher Erinnerungsort genutzt werden kann“, so Dr. Nancy Aris.

Direkt an der A 72 gelegen, passieren täglich tausende Autofahrer den ehemaligen Wachturm. Wer aus Leipzig, Chemnitz oder Dresden mit dem Auto in Richtung Bayern unterwegs ist, dem ist der graue Grenzturm sicher schon einmal aufgefallen. Ab Frühjahr 2023 wird es möglich sein, ihn zu besichtigen. Er wird dann als Außenstelle des Deutsch-Deutschen Museums in Mödlareuth betrieben werden.

Erfolgreiche Teilnahme am Festumzug

Der Verein Vogtland 89 e.V. bedankt sich bei allen Auf- und Abbauhelfern, Ordnern, Transparent-Trägern und Flugblatt-Verteilern, die am Festumzug anlässlich 900 Jahre Plauen teilgenommen haben. Einer der beiden Original-Feuerlöschzüge, die am 7. Oktober 1989 als Wasserwerfer gegen friedliche Demonstranten zum Einsatz kamen, war beim Festumzug zweifellos ein Hingucker! Hunderte Flugblätter wurden durch uns und die Kollegen von der Markus- und Paulusgemeinde an die Zuschauer verteilt. Wir erhielten zahllose positive Reaktionen links und rechts des Demonstrationszugs. Am Sonntagmorgen berichtete das Vogtlandradio im Interview mit Steffi Müller-Klug vom Dachverband Stadtmarketing. Tino Peisker von TILEO hat unsere Aktion ausführlich in Bild und Ton begleitet. Die nächste Veranstaltung des Vereins findet am 30. September im Malzhaus Plauen statt.  Hier wollen wir insbesondere fragen, wie es mit der Umsetzung des Informations- und Dokumentationszentrums (IDZ) vorangeht, für das der Stadtrat gestimmt hatte. Am 5. November ist eine weitere Veranstaltung mit Zeitzeugen in der Scheune Dreiländereck Ebmath geplant.

Wander- und Erinnerungswerkstatt am Grünen Band

Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze schlängelt sich das sogenannte Grüne Band, ein fast 1400 km langer Geländestreifen, der an die Ost-West-Teilung bis 1989 erinnert. Das Grüne Band ist nicht nur das erste gesamtdeutsche Naturschutzprojekt nach der Wiedervereinigung, es ist auch lebendiges Zeugnis politischer Geschichte, die bis heute in die Grenzorte und Landschaften hineinwirkt. Das Los der Grenzerfahrung wie auch das Loswerden von Grenzen wollen wir vom thüringischen Probstzella aus durch Museumsbesuche, Gespräche und Wanderungen gemeinsam in Erinnerung rufen.

Herzlich laden wir Sie ein, bei unserer Wander- und Erinnerungswerkstatt „GrenzenLos“ vom 25. bis 28. August dabei zu sein!

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf unserer Webseite. Bitte melden Sie sich bei Interesse bis zum 17. Juni an.
Die Veranstaltung findet als Kooperation der beiden Evangelischen Akademien Sachsen und Thüringen statt.