Zukunftszentrum – wie geht es weiter?

Der Verein „Vogtland89“ widmete sich in einer Veranstaltung diesem Thema am 30.09.2022 im Malzhaus.

Nach der Begrüßung und Vorstellung der Podiumsgäste durch den Vorsitzenden Manfred Sörgel wurde ein kurzer Film über die Beteiligung unseres historischen Wagens beim Umzug 900 Jahre Plauen –  „7. Oktober 1989  – Heldenstadt Plauen“ gezeigt.

In seinem anschließenden Impulsreferat referierte  Gerd Naumann zur Historie der Friedlichen Revolution 1989.

Die Podiumsdiskussion mit Gesine Oltmanns (Stiftung Friedliche Revolution, Leipzig), Tobias Kämpf (Bürgermeister der Stadt Plauen) und Gerd Naumann (Historiker – Vogtland89)  moderierte Dirk Heinze.

Gesine Oltmanns berichtet über die Situation in Leipzig als Messestadt und die besondere Luftverschmutzung rings um die Stadt vor 1989. Sie stellte aber auch viele Gemeinsamkeiten in diesen Tagen zwischen Plauen und Leipzig fest, die Ausreisewelle, die kirchlichen Basisgruppen mit den Friedensandachten und die Demonstrationen. Durch die Messe waren stets viele internationale Journalisten in Leipzig, sodass in diesen Tagen die Geschehnisse aus Leipzig durch die Westmedien gingen und leider nicht aus Plauen.

Auf die durch Plauen fahrende Züge aus Prag verwies Gerd Naumann und erinnerte an die Situation der Verbote der Musikgruppen im Malzhaus. Er appellierte an die noch ausstehende Erforschung der damaligen Geschehnisse und an die notwendige Motivation der Zeitzeugen dazu.

Bürgermeister Tobias Kämpf dankte im Namen der Stadt Plauen für die Aktivitäten des Vereins und verwies auf die Bedeutung dieser Arbeit für die Bewerbung des Zukunftszentrums. So unterstützten auch die Partnerstädte As und Hof mit Befürwortungsschreiben die Bewerbung. Auf die Frage nach der der Vermittlung der Geschehnisse in Schulen, versprach er sich dafür sowohl bei den Lehrplänen, als auch bei den Unterstützungen für Klassenfahrten z.B. nach Mödlareuth einzusetzen.

Alle Podiumsteilnehmer sprachen sich für die gemeinsame Bewerbung Plauen und Leipzig aus, die gegenseitige Unterstützung und Befruchtung durch die Unterschiede von Plauen und Leipzig und verwiesen auf die Europäische Bedeutung in der Zukunft.

Auch die  anwesenden Diskussionsteilnehmer befürworteten die gemeinsame Bewerbung von Plauen und Leipzig. In einem Beitrag wurde noch auf die besondere Bedeutung „als Aushängeschild“ des damaligen Neubaus des Oberen Bahnhofes als Grenzbahnhof hingewiesen, der mit einbezogen werden sollte.

Plauen erinnert an den Herbst 1989

Mehr als 30 Jahre sind vergangen, seit die Menschen im Osten Deutschlands mit ihrer Friedlichen Revolution die Mauer zu Fall brachten, die die beiden Teile Deutschlands trennte. Ein maßgebliches Kapitel in dieser Geschichte schrieb die vogtländische Stadt Plauen. Denn hier fand erstmals statt, was für die weitere Dynamik der Demonstrationen 1989 auf dem damaligen Gebiet der DDR wichtig war; hier fand die erste Demonstration statt, die friedlich ausging, und bei der die Staatsmacht kapitulierte und zurückwich.

Plauen hat erneut Großes vor: die Stadt bewirbt sich gemeinsam mit Leipzig für das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation. Dies ist ein großartiges Projekt, wo die Menschen forschen, miteinander ins Gespräch kommen, Kultur erleben, Zukunft gestalten, Vergangenheit erfahren und aufarbeiten können. Ein Teil der Vergangenheit ist dieser 7. Oktober 1989, der in Plauen jährlich als Tag der Demokratie mit einer Veranstaltung gefeiert wird. In diesem Jahr soll es eine besondere werden.

Oberbürgermeister Steffen Zenner lädt ein für den 7. Oktober 2022 um 18 Uhr

an die Bühne beim Wende-Denkmal („Kerze der Friedlichen Revolution“, Postplatz)

Anschließend folgt das traditionelle Kerzenanzünden am Südportal der Lutherkirche.

Podiumsdiskussion: Zukunftszentrum – wie geht`s weiter?

Am Tag, an dem die gemeinsame Bewerbung der Städte Leipzig und Plauen für das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation und eingereicht wird, will der Verein Vogtland 89 e.V. mit Vertretern beider Städte über Inhalt und Chancen dieser Bewerbung sprechen. Insbesondere soll es dabei gehen, inwieweit die notwendige Aufarbeitung und Vermittlung der Friedlichen Revolution an die nachwachsende Generation in einer solchen Einrichtung verankert werden soll.

Gäste:

  • Gesine Oltmanns, Stiftung Friedliche Revolution, Leipzig
  • Tobias Kämpf, Bürgermeister für Kultur, Jugend, Soziales, Schulen und Sport der Stadt Plauen
  • Gerd Naumann, Historiker, Vogtland 89 e.V., Plauen
  • Moderator: Dirk Heinze, Vogtland 89 e.V., Plauen