Was plant das Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth in 2019?

Mödlareuth hat sich für das Jubiläumsjahr 30 Jahre Friedliche Revolution und Grenzöffnung viel vorgenommen. Wie die OTZ heute berichtet, sind gleich mehrere außergewöhnliche Projekte geplant.
  1. Freiheitscampus „Tannbach 2019“
  2. Lichtinstallation „Mödlareuther Mauerverlauf“
  3. Gedenkveranstaltung mit Sternwanderung und Zeitzeugengesprächen
  4. Architekturwettbewerb für die Erweiterung des Grenzanlagenmuseums
  5. länderübergreifende Schülerseminare „Mauer, Zaun und Stacheldraht“ (Kooperation mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung)
  6. Sonderführungen, Rundfahrten und Filmvorführung („Ballon“ von Bully Herbig) am 19.5.2019 (Internationaler Museumstag)
  7. Seminar „Weltgeschichte am Gartenzaun – der Eiserne Vorhang im Dorfbach“ (Stiftung Naturschutz Thüringen)
  8. Freiheitscampus „Tannbach 2019“ am 1. Juli mit Schülern aus Bayern, Sachsen und Thüringen
  9. Bürgerfest des Thüringer Geschichtsverbunds am 8. September
  10. Eröffnung der Sonderausstellung „Umweg Prag – Die Prager Botschaftsflüchtlinge im Herbst 1989“
  11. Infostand des Museums auf der Ländermeile anlässlich der Zentralveranstaltung zum Tag der deutschen Einheit in Kiel vom 1. bis 4.10.
  12. Lichtinstallation „Mödlareuther Mauerverlauf“ am 4. November
  13. Präsentation der Schülerprojekte zu Grenzöffnung am 5. November
  14. Multimediavortrag „Deutschland grenzenlos – Bilder der deutsche-deutschen Grenze damals und heute“

Grenztour Gutenfürst

Der Ort Gutenfürst befindet sich ca. 20 km südwestlich von Plauen an der Bahnstrecke Plauen – Hof. Der Bahnhof Gutenfürst war in der Zeit der deutschen Teilung eine bedeutende Grenzübergangsstellte (GÜSt). Bahnhof und Bahngelände waren deshalb bis 1990 aufwendig gesichert. Der beschriebene Weg ist geeignet als Wander- oder Rad-Tour. Die Anfahrt kann mit der Vogtlandbahn, mit dem Bus oder mit dem eigenen Kfz erfolgen. Die Weglänge der Tour beträgt 6,5 km.  
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Start und Ziel der Tour ist der Bahnhof Gutenfürst. Am Ausgang des Bahnhofs folgen wir der Ausschilderung „Kammweg“ (blaue Markierung). Der Kammweg zweigt nach ca. 50 m rechts von der Bahnhofstraße ab. Hier befindet sich eine Steinstele, die vom Förderverein des Julius-Mosen-Gymnasiums aufgestellt wurde und an den ehemaligen Grenzbahnhof erinnert.

Der Weg unterquert nun die Bahngleise. Nach der Unterquerung biegen wir an der unmittelbar folgenden Wegkreuzung links ab. Der Weg verläuft nun parallel zu den Bahngleisen. Nach ca. 600 m befindet sich links eine weitere Unterquerung der Bahngleise, wir biegen hier jedoch rechts ab. Der  ansteigende Weg gestattet eine gute Sicht auf die Felder und Wiesen.

Nach ca. 1 km erreichen wir den ehemaligen Kolonnenweg. Hier wenden wir uns nach links und folgen dem mit Betongitterplatten ausgelegten Weg. Er verläuft parallel entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Gut erkennbar sind die Reste des ehemaligen Kfz-Sperrgrabens auf der linken, westlichen Seite des Weges. Nach etwa 1,6 km verlassen wir an der Wegkreuzung den Kolonnenweg nach rechts (grüne Markierung), auch hier sind Betongitterplatten verlegt. Der nun wieder ansteigende Weg ermöglicht den Blick auf die vor uns liegende Ortschaft Grobau. Er führt uns nach ca. 700 m zu einem rechts am Wege liegenden Waldstück, das mit Steinen und Betonresten durchsetzt ist. Es

sind Reste der ehemaligen Ortschaft Stöckigt. Am Ende des Waldstücks befindet sich eine weitere Steinstele des Fördervereins, die an die Siedlung erinnert.

Wir gehen weiter geradeaus und erreichen die Straße Grobau – Gutenfürst, der wir in Richtung Gutenfürst folgen. Vor einer Straßenbrücke über die Bahngleise wählen wir den nach rechts verlaufenden Weg. Er verläuft parallel zu den Gleisen und bringt uns zum Ausgangspunkt zurück.

Sächsisches Geschichtscamp 2015 in Plauen

Das Geschichtscamp 2015 fand in Plauen statt, einer Stadt, die sowohl im Grenzgebiet der ehemaligen DDR lag als auch im Herbst 1989 eine bedeutende Rolle spielte. Das Geschichtscamp bot Schülerinnen und Schülern an diesem Ort die einmalige Chance, sich 25 Jahre nach der Wiedervereinigung intensiv mit der Geschichte der deutschen Teilung und den Folgen für die Menschen in der DDR zu befassen.

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Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth

Das Museum Mödlareuth versteht sich als Museumsprojekt zur Geschichte der deutschen Teilung. Zeitgleich mit der Errichtung eines Freigeländes von 1991 bis 1994 wurde mit dem Aufbau einer »musealen Infrastruktur« in Form von Verwaltung, Archiv, Bibliothek und Depots begonnen. Die Erweiterung der bestehenden Depotbereiche erfolgte in den Jahren 1997/98 durch den Neubau eines Kfz-Depots. In den Jahren 1999 bis 2003 wurden durch Umbau- und Sanierungsmaßnahmen zwei Film-/Vortragsräume, ein Sonderausstellungsraum sowie eine Infothek und ein Museumsshop geschaffen. (Besuchergruppe im Freigelände des Deutsch-Deutschen Museums, Foto: Dirk Heinze)

Regionale Zeitgeschichte jetzt multimedial erlebbar

Die Ereignisse der Friedlichen Revolution in Plauen – von der Aufdeckung des Wahlbetrugs im Mai 1989 über die 22 Großdemonstrationen ab 7. Oktober bis zur ersten freien Wahl im März 1990 – sind jetzt als multimedialer Zeitstrahl im Internet erlebbar. Der Plauener Lars Buchmann, Mitglied im Verein Vogtland 89 e.V., hat in den letzten Monaten dazu Fotos, Dokumente und Videos zu einer eindrucksvollen Reise in die jüngere Geschichte der Region zusammengestellt. Ab sofort kann der Zeitstrahl kostenfrei auf der Website genutzt werden. Dieses Angebot richtet sich nicht zuletzt an Lehrer, die im Unterricht dieses Thema behandeln.  Gern vermittelt unser Verein dazu Zeitzeugen für eine Vorführung an Schulen oder zu geeigneten Veranstaltungen.

Mödlareuth – das einst geteilte Dorf

Die Amerikaner nannten es »Little Berlin«, dieses Dorf am Ende der Welt, das ebenso wie sein großer Bruder zum Symbol der deutschen Teilung wurde. In Mödlareuth gab es eine Mauer, aber keinen Checkpoint. Über 37 Jahre lang war es auf legale Weise nicht möglich, die Grenze zu überschreiten, um von den einen in den anderen Ortsteil zu gelangen. Hier war Sperrgebiet auf der einen und Besucherandrang auf der anderen Seite. Hier war es verboten, von Ost nach West zu winken oder zu grüßen.

Eine Grenze mitten durch ein kleines Dorf – die Ursachen liegen in Mödlareuth schon Jahrhunderte zurück. Im Jahre 1810 wurden entlang des Tannbaches neue Grenzsteine gesetzt. Die eingemeißelten Initialen »KB« (Königreich Bayern) auf der westlichen, »FR« (Fürstentum Reuß) auf der östlichen Seite dokumentieren noch heute die Zugehörigkeit Mödlareuths zu verschiedenen Landesherren.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ging der Westteil Mödlareuths in den neu gegründeten Freistaat Bayern, der Ostteil in das Land Thüringen über. Der Tannbach als Grenzverlauf blieb aber weiterhin bestehen, als reine Verwaltungsgrenze, die das Alltagsleben der Mödlareuther kaum beeinträchtigte.

Heute befindet sich hier das Deutsch-Deutsche Museum, das jährlich etwa 90.000 Besucher mit der Geschichte der deutschen Teilung auf anschauliche Weise vertraut macht. Der Verein Vogtland 89 e.V. kooperiert mit dem Museum.